Wirbelsäule

Eine Knochendichtemessung kann Aufschluss über das Risiko, einen Osteoporosebruch zu erleiden, geben. Stellen Sie sich 100 genau gleiche Personen wie Sie selbst vor: Wenn mindestens 30 davon einen Osteoporosebruch bekämen, ist die Einnahme von Medikamenten sinnvoll.

 

Medikamente

Bisphosphonate reichern sich auf der Knochenoberfläche an und unterdrücken die Aktivität der knochenabbauenden Zellen. Sie werden einmal pro Woche in Tablettenform eingenommen. Das bekannteste von ihnen ist Alendronat. Generell sind sie langfristig wirksam und halbieren die Häufigkeit von Knochenbrüchen.

Allerdings sind Bisphosphonate nicht immer gut verträglich. So leiden 2 von 100 Patienten unter Magen-Darm-Beschwerden. Für den Fall, dass jemandem Bisphosphonate in Tablettenform gar nicht bekommen, ist die Infusion eine Ersatzmöglichkeit. Auch können Bisphosphonate zu einer Lockerung der Zähne führen. Wenn Sie eine Implantat-Behandlung beim Zahnarzt planen, sollten Sie auf Bisphosphonate verzichten. Generell sollten Bisphosphonate nicht länger als 3-5 Jahre eingenommen, da ihre positive Wirkung dann wieder nachlässt.

Raloxifen ist dem weiblichen Hormon Östrogen ähnlich und wirkt sich positiv auf die Knochendichte aus. Ob es auch die Häufigkeit von Knochenbrüchen senkt, ist nicht abschließend geklärt. Es ist jedoch zu beachten, dass Raloxifen das Thromboserisiko erhöht. Somit ist auf Raloxifen zu verzichten, wenn sie bereits eine Thrombose haben oder hatten.

Kalzium ist ein wesentlicher Baustein unserer Knochen und maßgeblich für dessen Festigkeit verantwortlich. Somit ist es bei einer Osteoporose wichtig auf ausreichend Kalzium zu achten. Wer genügend Milch- und Milchprodukte zu sich nimmt, braucht keine Kalziumtabletten einzunehmen. Eine Dosis von 1000 bis maximal 1500 mg täglich gilt als ausreichend.

Vitamin D ist ein fettlösliches Vitamin. Unser Körper kann es in der Haut durch Sonneneinstrahlung selbst herstellen. Diese Fähigkeit des Körpers nimmt allerdings im Alter deutlich ab. Ebenso kann Vitamin D über die Nahrung aufgenommen werden. Vitamin-D haltige Nahrungsmittel sind beispielsweise Fisch, Milch und Eier. Für unser Skelett besitzt Vitamin-D im Zusammenspiel mit Kalzium entscheidende Bedeutung: Es steigert die Kalziumaufnahme aus dem Darm in die Blutbahn. Dabei wirkt es sich förderlich auf die Bildung und Aktivierung der Knochenzellen aus. Auch führt eine ausreichende Vitamin-D-Zufuhr zu einer Zunahme der Muskelmasse. Sie verbessert die Koordinationsfähigkeit und vermindert so die Sturzgefahr. Vitamin-D als Nahrungsergänzungsmittel sollte nur eingenommen werden, wenn tatsächlich eine Osteoporose vorliegt.

Denosumab steigert die Knochendichte und wird zweimal jährlich unter die Haut gespritzt. Es schützt nicht so gut vor Knochenbrüchen wie Bisphosphonate. Kiefer- und Zahnprobleme kommen auch unter Denosumab vor. Bei einem oder mehr von zehn Patienten kommt es zu Atemschwierigkeiten oder Darmbeschwerden. Zudem wurde eine Häufung von Oberschenkelbrüchen festgestellt. Infektionen der Haut verlaufen unter der Gabe von Denosumab schwerwiegender.

Theriparatid ist ein relativ neues Medikament. Es wird erst eingesetzt, wenn die Erkrankung schon länger besteht. Dieses Medikament darf unter folgenden Voraussetzungen vom behandelnden Arzt verschrieben werden:

  • Unter einer anderen Behandlung sind innerhalb von 18 Monaten mindestens zwei neue Knochenbrüche aufgetreten.
  • Es besteht eine generelle Unverträglichkeit gegenüber anderen Osteoporose-Medikamenten.

Theriparatid verringert das Auftreten von Brüchen des Wirbelkörpers. Es wird in Form einer täglichen Spritze für maximal zwei Jahre eingesetzt.

Strontiumranelat verhindert Knochenbrüche an den Beinen. Ob es auch vor Wirbelbrüchen schützt, ist unklar. Die Einnahme von Strontiumranelat erfolgt täglich als in Flüssigkeit aufgelöstes Pulver,  vorzugsweise vor dem Schlafengehen. Erst dann kann es seine optimale Wirkung entfalten. Die häufigsten Nebenwirkungen von Strontiumranelat sind Magen-Darm-Beschwerden und Kopfschmerzen. In wenigen Fällen kam es in Folge der Einnahme von Strontiumranelat zu Thrombosen.